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Lincolnshire Poacher 26.08.


Haste 'n Regenschirm, biste Könich

Mit „Don't stop Believin'“ von Journey im Radio startete unsere England-Tour am Freitag um 23 Uhr noch recht zuversichtlich - aber am Ende kam es anders als erhofft, aber später mehr. Irgendwann mitten in der Nacht erreichten wir die Gegend um Lüdinghausen und sammelten Patrick Hermanns ein, der uns an diesem Wochenende als Mechaniker zu Seite stehen sollte. Die Fünfertruppe war also komplett. Nach insgesamt 1226 Kilometern, einer Fährfahrt und 18 Stunden erreichten wir die Rennbahn und schlugen bei Tageslicht unser Lager auf, die beiden Gespanne durften die Nacht aber noch im Gespannsprinter bleiben.


Als wir also ein Dach über dem Kopf hatten, eröffnete Ole wieder sein Kochstudio und zauberte uns Nudeln mit Hackfleischsoße, sogar mit Parmesan. Ein wahrer Hochgenuss nach dieser langen Fahrt. Dann liefen wir zusammen mit Kim und Gespannteam Schönig/Frohbös noch einmal um die Bahn und anschließend ging es ab in die Festscheune. Wir testeten das englische Bier (?), oder so. Es schmeckte okay, dafür war die Atmosphäre aber echt schön und total familär. Noch bis etwa 22.30 Uhr lauschten wir der zweiköpfigen Liveband und gingen dann in die Nachtruhe über.

Nach der ersten kalten Rennbahn-Nacht des Jahres 2018 meldeten wir uns zum Rennen an, ließen das Gespann abnehmen und schlüpften in unsere Rennkombis. Das Training war von 11 bis 12 Uhr angesetzt und lief nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Wir mahlten leider nur einmal, denn um 11.45 Uhr setzte der Regen ein und der sollte leider nicht mehr aufhören. Die Fahrerbesprechung fand dann unter zahlreichen Regenschirmen statt und auch am Vorstart war man gut beraten, wenn man einen dabei hatte. Unseren einzigen Lauf des Tages fuhren wir also unter katastrophalen Bedingungen. Bereits beim Rauffahren auf die Bahn merkte man, wie glibschig es geworden war. Am Vorstart hatten wir von den Streckenposten sogar noch den Hinweis bekommen „it's very slippery“. An ein Rüberlegen in den Kurven war überhaupt nicht mehr zu denken. Wir versuchten einfach nur, das Hinterrad zu belasten und nach den viereinhalb Runden sicher ins Ziel zu schliddern. Dies gelang uns. Als zweites überquerten wir die Ziellinie.

Leider wurde und wurde es aber nicht besser und so musste das Rennen aus Sicherheitsgründen schließlich abgebrochen werden. Bei sehr starkem Wind und quer schießendem Regen bauten wir die Gespanne auseinander, befreiten sie von der Gras-Schlamm-Last, luden alles ein und machten uns auf den Nach-Hause-Weg. Der war übrigens außergewöhnlich lustig. Wir spielten Spiele, erzählten uns schlecht ins Englische übersetzte deutsche Sprichwörter (What is that for a juice shop here?) und von unseren Macken und Ticks. Ein Heidenspaß! Beim Warten an der Fähre zwischen Dover und Calais und während der Überfahrt wurde uns das schlechte Wetter dann nochmal ganz deutlich vor Augen geführt. Am Gate schaukelte der Sprinter hin und her und als wir im Gänsemarsch in den langen Fluren der Fähre unterwegs waren, wurden wir im perfektem Takt von rechts nach links geschickt. Ein abgefahrenes Gefühl. Und auch den Toiletten und Waschbecken sah man deutlich an, dass der Seegang dem ein oder anderen Fahrgast böse zugesetzt hatte.

Dass es mit dem Wetter so gekommen ist, finden wir megaschade. Beim Training sah die Bahn echt super aus und versprach richtig geile Rennen. Wir hatten so Bock gehabt! Aber es ist halt, wie es ist. Da kannst nix machen. Gelohnt hat sich die Tour trotzdem, denn wir hatten unheimlich viel Spaß zusammen und sind sehr dankbar, dass wir in England dabei sein durften. Danke Patrick, dass du all das mitgemacht hast, war super mit dir! Danke auch an Kim für das megafixe Zusenden der Fotos!


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