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Wittstock 19.10.2019


Ein erkämpfter Sieg zum Saisonende

Die Erleichterung nach dem Rennen in Pfarrkirchen war groß bei uns. Endlich ist diese Saison vorbei und wir können in die Winterpause gehen. Abstand gewinnen. Vor allem Dana tat das Durchatmen gut. Wenige Tage später klingelte Oles Handy. Ob wir nicht Lust hätten, in Wittstock zu fahren. Vier Gespanne sind da am Start, hieß es. Klar, dachten wir, das nehmen wir doch noch mit. Ganz in Ruhe ein bisschen ausfahren.

Dass diese Entscheidung die richtige war, zeigte sich bereits im ersten Lauf. Ganz frei war der Kopf beim Parken am Startband zwar noch immer nicht, aber wir wollten dranbleiben und dafür sorgen, dass wieder alles gut wird. Als zweites gingen wir in die erste Kurve. Immer wieder versuchten wir, an Jan/ Sina vorbeizukommen. Auf der Geraden hatten wir eine unheimliche Geschwindigkeit drauf, doch zum Überholen reichte es nicht. ? Wir blieben dran, denn wir hatten gemerkt, dass da vielleicht was geht. In der letzten Kurve ging dann wirklich was. Jan kam einen Tick zu weit nach außen und wir konnten innen vorbeifahren.

Der zweite Lauf war mega. Als erstes kamen wir vom Start weg und bogen in die Kurve. In den folgenden vier Runden gelang es uns, einen guten Abstand rauszufahren. Und Glück hatten wir auch noch: Klaas hatte Jan noch überholt. Unsere beiden Verfolger hatten also jeweils drei Punkte, wir sechs. Ein gutes Gefühl nach der Hälfte der Läufe, aber die Anspannung war uns noch immer anzusehen. Im dritten Lauf passierte dann, was es unbedingt zu verhindern galt. Wir kamen zwar wieder gut vom Start weg, aber Klaas/Emiel waren uns dicht auf den Versen.

In der zweiten Kurve das Unglück. Wir fuhren außen, Klaas/Emiel wollten innen an uns vorbei. Dabei erwischten sie mit ihrem Beiwagen- unser Vorderrad. Wir stürzten wieder ziemlich spektakulär. Dana raupte sich unter dem Gespann heraus und auch Ole stand recht schnell wieder auf den Beinen. Linda und Andreas waren schnell zur Stelle. Alles gut. Andreas schnappte sich das Gespann und war gerade im Begriff, damit die Rampe hochzuschieben. Das hatte Ole gesehen: „Ist was kaputt“, fragte er. „Nö, müsste eigentlich noch gehen.“ Wir verließen die Bahn gar nicht erst und stellten uns wieder ans Band.

Diesmal ohne Klaas/Emiel, die waren disqualifiziert worden. Wir starteten wieder von innen. Jan/Sina erwischten einen super Start, kamen von außen angefahren und machten dicht. Wir fuhren als zweites in die erste Kurve. Aber wir hatten Ehrgeiz und ja gemerkt, dass uns die Bahn lag. Zunächst wurde der Abstand etwas größer, doch Kurveneingang der letzten Runde huschten wir vorbei und hatten unseren dritten Laufsieg in der Tasche. Dabei blieb es auch. Zurück im Fahrerlager, verließ uns das Adrenalin, das uns diesen Lauf möglich gemacht hatte schnell. Jeder von uns beiden hatte ziemlich doll Aua, aber kaputt war nix. Im letzten Lauf wurden wir dritter.

Mit so einem tollen Rennen hatten wir nach dieser schwierigen Saison nicht mehr gerechnet. Aber na ja, wir sind ja wieder gestürzt. Dennoch: Wir waren sehr glücklich und total befreit. Also blieben wir noch ein paar Stunden auf dem Heidering. Die Fans dort waren großartig und total interessiert! Super nette Gespräche mit Klaas, Emiel und den Vereinsleuten folgten. Es müsste so gegen Mitternacht gewesen sein, dass wir die Bahn verließen. Hans-Werner brachte uns sicher nach Hause. Danke!

Einen großen Dank auch an Linda und Andreas, die uns wieder ganz viel Arbeit abgenommen haben. Und sich (fast) den ganzen Tag mit uns gefreut haben. Wir haben beide Schmerzen, in den Armen und im Brustkorb. Aber nun ist ganz bestimmt Winter und wir werden alles wieder los. Das war ein toller Saisonabschluss. Und den Sturz haben wir eigentlich auch schon wieder fast vergessen. Und mit einem tollen Sieg weggefahren.

Schleswig-Holstein
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