Loading...

Nordwoolde 20.07.2019


Dirt-off trotz langer Regenschauer

Drei Wochen lag unser letztes Rennen nun schon zurück – und da blieb es ja bei der Reserve. Wir hatten also große Lust, wieder zu starten. Sehr rechtzeitig erreichten wir die Rennbahn in Noordwolde irgendwann zwischen 10 und 11 Uhr. Viel los war noch nicht. Wir hielten uns mit den beiden dänischen Teams kurz in Schnack auf und fingen an, aufzubauen. Das Wetter verschlechterte sich ziemlich schlagartig. Von 12 bis 14.30 Uhr regnete es ununterbrochen. Beim Blick ins Regenradar wurden Erinnerungen an England 2018 wach. Wir nutzen die Zeit für die Fahrzeugabnahme – da war grad nämlich nicht der Ansatz einer Warteschlange. Der planmäßige Rennbeginn war für 17 Uhr angesetzt. Wir hatten Hoffnung.

Training. Die paar Runden, die wir gefahren sind, haben uns vom Gefühl her gar nichts gebracht. Innen war es bereits unfassbar tief. Wir fuhren etwas weiter außen, wo noch ‘ne Grasnarbe zu erkennen war. Kurz darauf ging es in den ersten Lauf. Wir waren im zweiten dran. Bruins/Sterenborg kamen zum Sturz, Detz/Arling wurden darin verwickelt. Die anschließende Pause sollte ein Vorgeschmack auf den Rest des Tages sein. Der Doktor checkte die Gestürzten durch und dann ging’s wieder ans Band. Diesmal ohne Sturz.

Dann waren wir dran. Neben uns am Startband standen Lund/Nielsen, Kempa/Stickling und Sairrailh/Gregoire. Das Ziel erreichten nur zwei der vier Teams – wir und die Franzosen. Stinus und Kevin bogen schon nach dem Start ins Infield ab, Jan und Sina fielen nach Ausgang der Startkurve aus – ihr Zahnriemen war völlig runtergerockt.

Wir hatten uns nach dem Start zunächst nach vorne abgesetzt. Doch ein paar Meter weiter stotterte das Moped rum und wir verloren ordentlich Geschwindigkeit. Vielleicht stimmt was mit der Vergasereinstellung nicht. Jan und Sina huschten innen vorbei und wir waren zweiter. Aber dann fielen die beiden aus und wir sackten fünf Punkte ein.

Was folgte, war eine fast eineinhalbstündige Pause. Die Verantwortlichen versuchten alles, um die Bahn einigermaßen befahrbar zu machen. Die tiefen Löcher waren sicherlich gefährlich, viel schlimmer aber war der Staub. Selbst aus Zuschauersicht war überhaupt nicht zu erkennen, wie viele Fahrer gerade auf der Bahn sind, geschweige denn, wer vorne liegt. Und aus Fahrersicht stellt sich das Ganze natürlich noch viel schlimmer dar.

Wir verbrachten die Pause auf unseren blauen Klappstühlen und warteten. Dann klopfte Jan bei uns an die Zelttür. Er fragte, ob Ole einen Zahnriemen für ihn hat. Der guckte im Lager nach und gab ihm eine Auswahl mit. Auch Stinus ließ sich blicken. Sein Kettenspanner war nicht mehr zu gebrauchen. Ole hatte noch einen dabei. Beide kamen allerdings kurz darauf zurück – passte nicht.

Schließlich ging es aber weiter – und wieder kam es zu Stürzen. Das Rennen wurde abgebrochen. Für Außenstehende, die von Zuhause aus das Regenradar verfolgt hatten, schwer zu verstehen, aber der Regen hatte einfach nichts bewirkt. Zudem hatte der Verein die ganze Woche lang Wasser gefahren, doch es half alles nichts. Die extreme Trockenheit machte ein Fahren unmöglich. Der Regen hatte höchstens die ersten fünf Zentimeter des Belags nass gekriegt, die Grasnarbe war schnell weg und der tiefe lose Sand war nicht fest genug. Bedingungen wie am Strand.

Wir sind sehr traurig über den Abbruch, aber irgendwie auch froh, dass am Ende zu Gunsten der Vernunft gehandelt wurde. Wir bedanken uns beim Rensport Noordwolde, den Fotografen Baansportfansite.nl und HP.Motorfoto und wünschen allen Gestürzten eine baldige Besserung der Blessuren.

Schleswig-Holstein
+49 15775897970